Der PERRY RHODAN-Report 561 wurde in PERRY RHODAN-Band 3188 (»Die letzten Tage von Pordypor« von Michelle Stern) veröffentlicht. Die redaktionelle Beilage widmete sich dem Jubiläum der Figur Atlan und den Geschichten, die um sie erzählt werden. Ein Artikel stammt von Rüdiger Schäfer, der vor allem durch seine Exposéarbeit für PERRY RHODAN NEO sowie zahlreiche ATLAN-Romane bekannt geworden ist.
Diesen Beitrag dokumentieren wir sehr gern auch an dieser Stelle. Wegen seiner Länge kommt er in zwei Teilen: Gestern brachten wir den erste, heute folgt der zweite Teil.
Ratschläge und Tipps von Autoren
Was mir von dem Besuch in Bad Ems jedoch am intensivsten in der Erinnerung haften blieb, war das, was Peter zu mir sagte, kurz bevor ich mich von ihm verabschiedete und wieder den Heimweg antrat. Es stellte sich nämlich heraus, dass er einige meiner Werke im »Intravenös« tatsächlich gelesen hatte.
»Du hast durchaus Talent«, eröffnete er mir. »Mach weiter, und wer weiß: Vielleicht schreibst du eines Tages bei uns mit.«
Ich hätte damals vor Stolz platzen können, und anstatt auf der Zugfahrt nach Köln wie geplant den neuen ATLAN-Roman zu lesen, träumte ich von einer strahlenden Karriere als erfolgreicher Serienautor. Es wäre schön gewesen, wenn Peter noch erlebt hätte, dass sich seine kühne Prognose mehr als zwanzig Jahre später tatsächlich erfüllen sollte.
Die große Chance kam nämlich im Jahr 2005. Nach einem Interview mit Uwe Anton in seinem Arbeitszimmer in Wuppertal fragte er mich völlig überraschend, ob ich nicht Lust hätte, bei der nächsten ATLAN-Miniserie mitzuschreiben, die er als Exposéautor betreuen würde. »Ich fahre nächste Woche nach Rastatt«, meinte er wie beiläufig, während mir eine Gänsehaut nach der anderen über den Körper lief, »und bespreche mit Klaus N. Frick die Autorenliste.«
Natürlich sagte ich zu, auch wenn ich nicht wirklich damit rechnete, dass man mich nehmen würde. Zwei Wochen später – am 3. Februar 2005 (die Mail habe ich aufbewahrt) – kam dann der positive Bescheid von Sabine Kropp, die die ATLAN-Miniserien betreute. Ich kann mich an den Tag bis heute sehr intensiv erinnern. Wenige Tage später begann ich mit der Arbeit an meinem ersten Profi-Roman (»Fluchtpunkt Craddyn«, Band 8 des »Dunkelstern«-Zyklus). Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte.
Eines steht wohl ohne jeden Zweifel fest: Ich werde Atlan nicht mehr los! Zumal ich in meiner Rolle als Exposéverantwortlicher bei PERRY RHODAN NEO meinen ganz eigenen Atlan erschaffen durfte. Sicher, er besitzt viel von seinem Original der Erstauflage, aber eben auch eine Reihe von Besonderheiten, und damit meine ich nicht nur, dass er mit Mirona Thetin zusammen ist.
Atlan beherrscht zu einem guten Teil mein Leben, denn es vergeht kein Tag, an dem ich mich nicht auf die eine oder andere Weise mit der Serie und ihren Protagonisten beschäftige. Aber das ist völlig in Ordnung.
Der unsterbliche Arkonide hat sich über all die Jahre als guter und verlässlicher Freund erwiesen. Er nimmt es mir nicht übel, dass ich ihn immer wieder in Schwierigkeiten bringe und mit schweren Schicksalsschlägen konfrontiere. Er akzeptiert seine Heldenrolle ebenso wie ich die meine als Autor. Ich bin sicher, dass er mich als Unsterblicher überleben wird. Und ich hoffe, dass er mich nach meinem Tod in ebenso guter Erinnerung behält wie ich ihn.
