Joe Benitez: Lady Mechanika 1 / Collector’s Edition Ein Steampunk-Universum in richtig starken Bildern

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12. August 2021

Seit die ersten Bände der Comic-Serie »Lady Mechanika« erschienen sind, haben mich die Storys und Bilder in ihren Bann gezogen. Bisher wurden die Comics im Format der amerikanischen Hefte veröffentlicht, stets als schicke Hardcover-Bände. Seit dem vergangenen Jahr gibt es zudem die »Collector’s Edition«, von der schon einige Ausgaben erschienen sind – ich habe immerhin schon den ersten Band gelesen.

Die Auflage ist limitiert, es gibt aber noch Exemplare beim Verlag. Um es vorwegzunehmen: Diese Comic-Bände schmücken jedes Bücherregal und sind auch ein tolles Geschenk.

Joe Benitez, der Schöpfer, Autor und Zeichner von »Lady Mechanika«, hat es geschafft, seine Comic-Welt mit viel Liebe zum Detail zu entwickeln. (Im Vor- und im Nachwort zu der »Collector’s Edition« erzählt er ein wenig dazu.). Er hat sich auf Steampunk konzentriert, jene Spielart der phantastischen Literatur, die es seit den 80er-Jahren gibt und die auch in Comics ihren Niederschlag findet.

Szenarien, in denen eine futuristische Welt gezeigt wird, in der die Technik mit Dampf und nicht mit Elektronik funktioniert, finden immer wieder ihre Fans. Die eigentliche Geschichte tritt häufig in den Hintergrund, die atemberaubende Grafik entschädigt bei »Lady Mechanika« für manche Schwäche.

Aber um was geht es denn eigentlich? In einer Welt, deren Hintergründe nicht klar werden, ist Lady Mechanika eine Ermittlerin der besonderen Art. Sie weiß nicht, woher sie kommt und wie sie wirklich heißt, und sie hat keine Ahnung, wer sie entsprechend »umgebaut« hat. Zu ihrem menschlichen Körper kommen nämlich künstliche Arme mit ungeheuren Kräften und vielen Fähigkeiten – diese Arme kann sie bei ihren vielfältigen Aufgaben einsetzen.

Sie lebt in einer Welt, die sich stark von der unseren unterscheidet. Die Architektur und die Kleidung wirken, als seien sie dem 19. Jahrhundert entsprungen; gleichzeitig aber gibt es moderne Elemente aus unserer Zeit. Die Welt ist düster, sie wirkt nicht klinisch rein, und es gibt immer wieder Elemente, die gar nicht zum restlichen Umfeld zu passen scheinen.

Joe Benitez vermag es in »Lady Mechanika«, seine Figur so glaubwürdig wie möglich agieren zu lassen. Die Jagd auf einen Verbrecher, die verzweifelte Suche nach der eigenen Vergangenheit – das ist spannend erzählt und macht auf die Fortsetzungen sehr neugierig.

Vor allem grafisch überzeugt dieser Comic. Benitez zeigt eine faszinierende Welt, in der unzählige Details zu bewundern sind, allesamt stimmig und richtig toll gezeichnet. Die körperlichen Vorzüge seiner weiblichen Hauptfigur stellt der Comic-Künstler oft in den Vordergrund, wobei er es aber nicht übertreibt. Es gelingt ihm, in praktisch jedem einzelnen Bild und auf jeder stimmungsvoll gestalteten Seite eine weitere Facette seiner gelungenen Steampunk-Welt zu enthüllen.

 »Lady Mechanika« ist ein Comic, der vor allem durch seine optischen Reize fasziniert und begeistert. Für Steampunk-Freunde ist das ein Muss, auch und gerade in der »Collector’s Edition«. Wer originelle Science Fiction mag, sollte zumindest einen Blick wagen. Die Leseprobe auf der Internet-Seite des Splitter-Verlages ist bestimmt hilfreich.

Das Buch ist 176 Seiten stark, die im Hardcover-Großformat gedruckt worden sind. In diesem Format kommen die Bilder noch besser zur Geltung.

Bestellen kann man das Buch mithilfe der ISBN 978-3-96219-457-4 überall im Comicfach- und im Buchhandel; es kostet 39,80. Lieferbar ist er zudem bei allen bekannten Versandhändlern, auch im PERRY RHODAN-OnlineShop.

Klaus N. Frick

Lady Mechanika Collector's Edition 1
Benitez, Joe
Splitter Verlag GmbH & Co. KG
ISBN/EAN: 9783962194574